Information zur Gruppen­therapie Depression

Zielgruppe: Die hier vorgestellte Gruppentherapie richtet sich ausschließlich an Menschen mit depressiven Erkrankungen. Sollten weitere psychische Erkrankungen vorliegen, ist diese Gruppe eher nicht geeignet.

Vor der Therapie: Sofern Sie noch nicht in einzeltherapeutischer Behandlung sind, finden vor Beginn der Gruppentherapie in der Regel mindestens zwei Einzelgespräche mit der Gruppentherapeutin statt. Ziel dieser Sitzungen sind das gegenseitige Kennenlernen, Diagnostik und Klärung ggf. offener Fragen. Am Ende dieser sogenannten probatorischen Sitzungen wird gemeinsam der Antrag für die Gruppentherapie gestellt.

Kosten der Therapie: Die Kosten für die Gruppentherapie werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Es fallen keinerlei Zusatzkosten für Sie an. Bei privat versicherten Patient*innen ist die Kostenübernahme im Einzelfall zu klären.

Wie läuft die Gruppentherapie ab? Unsere Gruppentherapie findet als geschlossene Gruppe statt. Das bedeutet, dass keine neuen Teilnehmer*innen im Laufe der Therapie dazukommen. Sie besteht aus maximal 6 Patient*innen und wird von einer Psychotherapeutin geleitet. Die Gruppe findet an 12 aufeinanderfolgenden Terminen mit jeweils 100 Minuten Dauer statt. Im Krankheitsfall kann die Sitzung leider nicht nachgeholt werden, die entsprechenden Materialien werden aber selbstverständlich ausgeteilt und offene Fragen besprochen.

Inhalte der Therapie: Inhaltlich geht es in der Gruppentherapie zum einen darum, die Erkrankung Depression besser zu verstehen, zum anderen werden gezielt die typischen Symptome der Depression behandelt. Jede Sitzung hat ein festes Thema, zu dem als Gruppe mit Hilfe verschiedener Materialien gearbeitet wird. Die Themen reichen dabei von der Klärung der Diagnose Depression und der Erarbeitung der individuellen Entstehungsgeschichte über den Aufbau hilfreicher Verhaltensweisen bis hin zu der Veränderung negativer Gedanken und dem Umgang mit belastenden Gefühlen. Daneben werden mit Hilfe von Elementen aus dem Training der Achtsamkeit nach Jon Kabat-Zinn gezielte Übungen zur Verbesserung von Selbstwahrnehmung und Stressregulation angeleitet. Die Gruppe ist also keine rein erklärende (psychoedukative) Gruppe, sondern ist verhaltenstherapeutisch basiert und enthält viele praktische Elemente. Sie ist auf Veränderung und Verbesserung ausgelegt. Insgesamt ist sie damit so aufgebaut wie eine verhaltenstherapeutische Einzeltherapie.

Warum sollte ich eine Gruppentherapie machen? Schon lange ist bekannt, dass Gruppentherapien der Einzeltherapie in ihrer Wirksamkeit in nichts nachstehen. Sie verfügen im Gegenteil sogar über Mechanismen, die eine Einzeltherapie nicht anbieten kann. So wird der Kontakt mit anderen Betroffenen in der Regel als positiv, entlastend und hilfreich wahrgenommen. Gruppenteilnehmer können sich gegenseitig unterstützen und motivieren, sowie von bereits vorhandenen Erfahrungen der anderen Teilnehmer profitieren. Gerade für Menschen, die unter Depressionen leiden und sich oftmals von sozialen Kontakten zurückgezogen haben, ist der Kontakt zu Menschen, die ihre Verhaltensweisen, Gedanken und Gefühle nachvollziehen können, sehr wertvoll. Wieviel Sie von sich selbst preisgeben möchten, entscheiden Sie natürlich (wie auch in der Einzeltherapie) selbst.