Information zur Gruppen­therapie „Training sozialer Kompetenzen”

Zielgruppe: Die hier vorgestellte Gruppentherapie richtet sich an Menschen, die unter sozialen Ängsten leiden oder die sich selbst als unsicher oder ängstlich empfinden.

Vor der Therapie: Sofern Sie noch nicht in einzeltherapeutischer Behandlung sind, finden vor Beginn der Gruppentherapie in der Regel mindestens zwei Einzelgespräche mit der Gruppentherapeutin statt. Ziel dieser Sitzungen sind das gegenseitige Kennenlernen, Diagnostik und Klärung ggf. offener Fragen. Am Ende dieser sogenannten probatorischen Sitzungen wird gemeinsam der Antrag für die Gruppentherapie gestellt.

Kosten der Therapie: Die Kosten für die Gruppentherapie werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Es fallen keinerlei Zusatzkosten für Sie an. Bei privat versicherten Patient*innen ist die Kostenübernahme im Einzelfall zu klären.

Wie läuft die Gruppentherapie ab? Unsere Gruppentherapie findet als geschlossene Gruppe statt. Das bedeutet, dass keine neuen Teilnehmer*innen im Laufe der Therapie dazukommen. Sie besteht aus maximal 6 Patient*innen und wird von einer Psychotherapeutin geleitet. Die Gruppe findet an 12 aufeinanderfolgenden Terminen mit jeweils 100 Minuten Dauer statt. Im Krankheitsfall kann die Sitzung leider nicht nachgeholt werden, die entsprechenden Materialien werden aber selbstverständlich ausgeteilt und offene Fragen besprochen.

Inhalte der Therapie: Inhaltlich geht es im Training sozialer Kompetenzen darum, zwischenmenschliches Verhalten zu erlernen. Es werden grundlegende Kompetenzen vermittelt und geübt. Dadurch können Selbstwirksamkeitserleben und Selbstsicherheit gestärkt werden und Vermeidungsverhalten nimmt ab. Dabei wird das Verhalten jeweils von der Therapeutin vorgespielt und dann in der Gruppe in Rollenspielen geübt. Kleinere Aufgaben für zu Hause festigen und erweitern das Gelernte. Ziel der Übungen ist es, für sich das Verhalten zu finden, das stimmig und passend ist. Dabei soll insbesondere auch die Akzeptanz für eigene Verhaltensweisen und Gefühle gestärkt werden. Die Übungen sind dabei weitestgehend vorgegeben und steigern sich im Schwierigkeitsgrad im Laufe der Therapie. Für individuelle Wünsche wird selbstverständlich auch Zeit sein.

Warum sollte ich eine Gruppentherapie machen? Schon lange ist bekannt, dass Gruppentherapien der Einzeltherapie in ihrer Wirksamkeit in nichts nachstehen. Sie verfügen im Gegenteil sogar über Mechanismen, die eine Einzeltherapie nicht anbieten kann. Die im Training sozialer Kompetenzen eingesetzte Methode des Rollenspiels ist in der Einzeltherapie nur sehr eingeschränkt nutzbar. Auch wird der Kontakt mit anderen Betroffenen in der Regel als positiv, entlastend und hilfreich wahrgenommen. Gruppenteilnehmer*innen können sich gegenseitig unterstützen und motivieren, sowie von bereits vorhandenen Erfahrungen der anderen Teilnehmer*innen profitieren. Gerade für Menschen, die unter sozialen Ängsten leiden und sich oftmals von sozialen Kontakten zurückgezogen haben, ist der Kontakt zu Menschen, die ihre Verhaltensweisen, Gedanken und Gefühle nachvollziehen können, sehr wertvoll. Wieviel Sie von sich selbst preisgeben möchten, entscheiden Sie natürlich (wie auch in der Einzeltherapie) selbst